Heiterkeit ist weder Tändelei,
noch Sebstgefälligkeit,
sie ist höchste Erkenntnis und Liebe,
ist Bejahen aller Wirklichkeit,
Wachsein am Rand aller Tiefen und Abgründe.
Sie ist das Geheimnis des Schönen
und die eigentliche Substanz jeder Kunst.
Herrmann Hesse
Es gibt eine Qualität im Menschen, die, obgleich oft übersehen, von tieferer Bedeutung ist, als es zunächst scheint. Sie ist kein Lachen, das über die Lippen perlt, keine Euphorie, die in den Gliedern tanzt, sondern eine stille, wohlwollende Leichtigkeit des Seins. Heiterkeit, so unscheinbar sie auch sein mag, trägt in sich das Geheimnis eines inneren Friedens, der nicht auf den vergänglichen Freuden der Welt beruht, sondern auf der unerschütterlichen Tiefe des Geistes.
In der Heiterkeit liegt die Kraft, das Leben in seiner vollen Komplexität zu akzeptieren, ohne daran zu verzweifeln. Sie ist das Lächeln des Weisen, der die Schattenseiten des Daseins kennt und dennoch die Sonne nicht vergisst. Wie ein klarer, blauer Himmel, der über den Stürmen steht, so überdauert die wahre Heiterkeit die unruhigen Wellen des Lebens. Sie ist kein Zufluchtsort vor dem Schmerz, sondern die Fähigkeit, auch im Schmerz die Schönheit zu erkennen.
Es scheint, dass Heiterkeit eine Gabe der Natur ist, doch in Wahrheit ist sie die Frucht langer innerer Arbeit. Wer sich in die Tiefen des Selbst gewagt und die dunklen Kammern seines Herzens durchschritten hat, dem wird Heiterkeit zuteil. Sie erwächst aus dem Verständnis, dass Leben und Tod, Freude und Leid, Licht und Schatten untrennbar miteinander verbunden sind, dass jedes Teil des Ganzen seinen Platz hat und dass das Ganze nichts anderes ist als das ewige Spiel des Seins.
In einer Welt, die vom Lärm der Geschäfte, vom Drängen der Ambitionen und vom Wettstreit um Macht erfüllt ist, mag die Heiterkeit als Schwäche erscheinen, als das naive Lächeln des Unwissenden. Doch wer dies glaubt, verkennt ihre wahre Stärke. Heiterkeit ist der Schild des Weisen, der nicht von äußerem Reichtum, sondern von innerer Fülle lebt. Sie ist das stille Leuchten, das aus der Tiefe des Herzens kommt, das keine Beweise braucht und keinen Lobpreis erwartet.
Hermann Hesse, dieser sanfte Dichter des Menschlichen, hat die Heiterkeit in seinen Werken oft wie eine zarte Melodie erklingen lassen. In seiner Welt sind es die einfachen Freuden, die Wanderungen durch die Natur, das Versinken in ein Buch, das Lauschen eines Bachs, die den Geist erheben und ihm Leichtigkeit verleihen. Es ist diese innere Gelassenheit, die er uns ans Herz legt, eine Gelassenheit, die im Einklang mit dem All ist, die in der Unaufgeregtheit die größte Tiefe findet.
Mögen wir in unserem Streben nach Erfolg und Anerkennung nicht die Heiterkeit vergessen, diese edle Form der Gelassenheit, die uns in den Sturmzeiten des Lebens Halt gibt. Mögen wir sie pflegen wie einen Garten, dessen Blumen nicht für die Welt, sondern für uns selbst blühen. Denn in der Heiterkeit offenbart sich das Wesen des Lebens, so schlicht, so tief und so wahr.
Denn es passier schließlich alles nur in Deinem Kopf.
Vielleicht kommen Dir ja einige Bemerkungen aus Deiner Kindheit bekannt vor, wenn Du ein Mann bist:
• Ein Mann musst stark sein
• Als echter Mann musst du immer wissen was zu tun ist und die Führung übernehmen
• Ein Indianer (Mann) kennt keinen Schmerz
• Gefühlsduseleien sind nichts für Männer
• Fang jetzt bloß nicht an zu heulen
• Eine kleine Ohrfeige hat noch keinem geschadet
• Junge du musst kämpfen, sonst wird nie etwas aus dir
Viele kleine Sprüche, können in einer „Jungen“-Seele eine Menge anrichten. Daraus resultiert manch mal ein selbstschädigendes Verhalten, welches bis weit in das Erwachsenenleben reicht und erst durch starke körperliche Sympthome eventuell zu einer neuen Erkenntnis führt.
Mit so einer kindlichen Konditionierung ist es nicht leicht ein stimmiges Männerbild von mir selbst aufzubauen.
So wird in Filmen und Videogames noch immer der wortkarge Held gezeigt, welcher auf alt hergebrachte Weise zeigt, dass mit Gewalt Probleme gelöst werden. Wenn ich also als Heranwachsender von einer allein erziehenden Mutter aufgezogen werde und im Kindergarten, oder Schule nur mit Erzieherinnen und Lehrerinnen zu tun habe, dann fehlen mir im realen Leben die männlichen Vorbilder. Auch wenn sich alle beteiligten Mütter und Väter mit der Erziehung noch so viel Mühe geben, entscheiden muß ich was für eine Art Mann ich sein will.
Es ist eine Tatsache, das unser Unterbewusstsein in Emotionen mit uns kommuniziert. Wenn mir als Mann jedoch durch Konditionierung der Weg zu meinen eigenen Emotionen verbaut wurde, dann kann ich aufkommende Botschaften meines Unterbewusstseins nicht wahrnehmen.
Dann bin ich eventuell auch nicht in der Lage die Gefühle meiner Partnerin/Partners richtig zu deuten und wähle somit immer den Weg über den rationalen Verstand. Das macht Kommunikation missverständlich und bring nur noch mehr unliebsame Emotionen.
Es ist also wichtig eine ganz eigene Männlichkeit zu entwickeln, die es mir ermöglicht meine Bedürfnisse klar zu sehen und auch zu artikulieren. Eine die es mir ermöglicht eine feine Balance zu entwickeln, wann ich Stärke und wann ich Schwäche zeigen kann. Eine die mich zu einem gleichberechtigten Partner gegenüber der weiblichen als auch der männlichen Energie macht. Eine bei der ich zu meinen Emotionen stehe und diese auch sehe.
Dafür ist es wichtig mir alle mit auf den Weg bekommenen Konditionierungen bewusst zu machen. Abzuwägen, welche für meine eigene Männlichkeit dienlich sind und welche nicht. Nur so kann ich zu meinem eignen Männerbild stehen, auch wenn es anderen vielleicht nicht zusagen sollte. Wichtig ist, das ich es mir immer wieder bewusst mache und damit alle alten ungewollten Konditionierungen ausschließe, bis sie nicht mehr in meinem Verhalten auftauchen.
Das sollte auf jeden Fall immer das Ziel sein. Ob wir es jemals erreichen, steht auf einem anderen Blatt. Denn letzt endlich passiert alles nur in Deinem Kopf.