Die Macht der Familie

Die Macht der Familie

Das systemische Familienstellen, ist eine längst bewährte Methode, um familiäre Konflikte und ihre Auswirkungen auf alle anderen Familienmitglieder und auf mich selbst zu ergründen und ein heilendes Ergebnis im Familienverbund zu erreichen. Denn die Familie ist das Band, welches uns alle auf sehr kraftvolle Weise verbindet, ob wir wollen oder nicht.

Wie alles begann

Bert Hellinger begründete schon in den späten 70’er Jahren eine abgewandelte Form der Familientherapie, welche zwar umstritten war/ist, jedoch auf recht einfache Weise, Einblicke in das persönliche Familiengefüge gewährt.
Sie basiert auf der Annahme, dass ungelöste Konflikte innerhalb der weitläufigen Familie, manch mal auch über Generationen ihre Wirkung verbreiten. Diese führen häufig zu vermeintlich unerklärlichen Symptomen bei einzelnen Familienmitglieder. Erst eine aktive Lösung des Konflikt führt zu einer spürbaren Entlastung für alle Beteiligten. Dabei spielt es keine Rolle ob beteiligte Familienmitglieder bereits gestorben sind, oder noch leben.

Familien Aufstellung, wie geht das?

Die Aufstellung beginnt meistens mit einem vorherigen Gespräch mit der Leitung. In diesem Gespräch werden bekannte familieninterne Rollen und Vorfälle gesammelt, welche später für eine erfolgreiche Aufstellung benötigt werden.
Danach findet dann die eigentliche Aufstellung zumeist in einer Gruppensitzung statt. Die meisten Teilnehmer/innen haben auch ein eigenes Anliegen, welches sie mit Hilfe der Gruppe lösen möchten.
Die Sitzung beginn in dem ich meine Frage, oder mein Problem möglichst kurz in einem Satz beschreibe. Danach suche ich aus der Gruppe eine/n Stellvertreter/in für mich selbst aus und platziere ihn/sie im Raum, wo es sich für mich am stimmigsten anfühlt. Das gleiche folgt nun für meine Eltern und Geschwister, welche so zu einander angeordnet werden, wie sich mir mein Familiengefüge offenbart.

Das wissende Feld offenbart die Familien Emotionen

Ab hier bin ich nur noch Zuschauer und setze mich wieder auf meinen Platz. Nach einer kurzen Wartezeit, in der sich alle Aufgestellten in ihre Rolle einfühlen, wird die Leitung einige fragen, wie sie sich in ihrer Position/Rolle fühlen.
Ab hier erfolgt das was Bert Hellinger immer als das wissende Feld bezeichnet hat. Die Stellvertreter/innen berichten plötzlich von Emotionen, die nicht ihre eigenen sind, sondern eindeutig mit der Person in Verbindung gebracht werden können, für die sie aufgestellt worden sind. So berichtet zum Beispiel die stellvertretende Mutter über ein Unbehagen gegenüber ihrem stellvertretenden Mann, welcher direkt neben ihr steht. Sie würde lieber mehr Abstand von ihm nehmen und ihm am liebsten den Rücken zu drehen. Dem entsprechend, wird der Leiter die Mutter wie gewünscht weiter entfernt von ihrem Mann platzieren, bis diese sich besser fühlt. Diese Aktion wird bei allen anderen Stellvertretern eine Reaktion in ihren Emotionen hervor bringen, welche sie der Reihe nach berichten werden. Vielleicht empfinden sie die Aufstellung nun auch erträglicher, nach dem die Mutter ihren neuen Platz erhalten hat.
In dieser Art wird sich langsam ein Bild ergeben, welches für die aufstellende Person ein besseres Verständnis der eigenen Familiendynamik bringen kann. Ich kann nun erkennen, dass meine unerklärlichen belastenden Gefühle mit einem Konflikt zwischen den Eltern zusammen hängt. Nicht selten kommen dabei auch Vorfälle ans Licht die keiner im Raum kannte. Nach dem Aufstellen der Großeltern durch weitere Stellvertreter/innen ergibt sich die Erkenntnis, dass der Konflikt sogar schon bei ihnen vorgeherrscht hat und weil er nie gelöst wurde, weil darüber nie gesprochen werden durfte, hat die Elterngeneration sich unbewusst dieses Konflikts durch Wiederholung angenommen. Somit wird nun klar, dass auch ich in der bereits dritten Generation diesen unbearbeiteten Konflikt unbewusst angenommen und deshalb unerklärliche belastende Symptome ausgeformt habe.

Ohne Versöhnung keine Heilung

Nach dieser Erkenntnis wird die Leitung nun versuchen eine Versöhnung zwischen den Großeltern/Eltern und mir herbei zu führen, in dem die Vorfahren ihren Konflikt als ihnen allein zugehörig annehmen und ich meine Symptome meinen Eltern, als ihr eigenes Thema, zurück geben kann. Im besten Fall spricht die Leitung hier ein paar passende Sätze vor und die Stellvertreter/innen sprechen diese dann nach. Sofort wird für alle in dem Raum eine veränderte „Energie“ erlebbar, welche eine Erleichterung für alle darstellt. Wenn das Familiengefüge dann so weit hergestellt ist, nehme ich den Platz meines/er Stellvertreter/in ein und kann mich in dieses neue Versöhnungsgefühl einfühlen. Im besten Fall wird das zu einem neuen und für mich ungewohnten Freiheitsgefühl führen, welches sich mir durch betrachten der neuen Positionen der Stellvertreter/innen verinnerlichen sollte.

Was wirkt hier wirklich?

Das alles kling in der Theorie etwas fremd und nach einer schlechten Theater Aufführung. Doch oft laufen solche Prozesse nicht ohne Tränen des Mitgefühls oder der Erleichterung ab. Schließlich basiert hier alles nur auf Emotionen, welche zu Taten geworden sind. Alle Handlungen und die dazugehörigen Emotionen sind auch nach so vielen Jahren noch immer abrufbar und dadurch auch erfahrbar. Die Energiedynamik, die dadurch entsteht, ist für die Stellvertreter manch mal überwältigend, gerade wenn es um unsagbares Leid aus Kriegen und Katastrophen geht, deren Schatten bis in heutige Generationen reichen. Interessant dabei ist, dass immer nur die Familienverstrickungen beleuchtet werden, welche zum Konflikt führen und für dessen Auflösung förderlich sind. Wie eine Taschenlampe in einem dunklen Raum sehe ich immer nur so viel wie ich brauche. Zu vielfältig und verwirrend wäre der Einblick in alle familiären Zusammenhänge gleichzeitig. Mein Unterbewusstsein weiß jedoch genau wie es um mich bestellt ist und gibt mir immer nur so viel Information wie ich bewältigen kann.

Es muss nicht immer in einer Gruppe sein

Die klassische Familienaufstellung ist seit Bert Hellinger entscheidend weiter entwickelt worden, so das diese nicht mehr zwingend mit einer Gruppe von Stellvertretern umgesetzt werden muss. Es gibt noch einen kleineren und diskreteren Weg mit der so genannten Einzelaufstellung. Hier werden kleine Figuren auf einem begrenzten Raum als Stellvertreter/innen so aufgestellt, wie es der Familiensituation entspricht. Nun kann ich mich selbst in die emotionale Situation der einzelnen Familienmitglieder einfühlen und mit Hilfe der Leitung zu einer einvernehmlichen Lösung kommen. Es können dann nicht nur Personen aufgestellt werden, sondern auch Dinge, oder das Problem als solches bekommt eine/n eigene/n Stellvertreter/in.

Die Ergänzung des systemischen Ansatz durch MET

Bei besonders heftigen Konflikten, oder Traumatas kann es sein, dass eine Lösung durch Vergebung oder distanzieren zu einem Täter/in in der Familie für mich nicht möglich ist. Dann hat die Aufstellung zumindest etwas Licht ins Dunkel gebracht und es ist klar geworden, wo das Problem herkommt. Mit Hilfe dieser Information kann dann zum Beispiel mit der Klopfakupressur Meridian Energie Technik® weiter gearbeitet werden, um alle belastenden Emotionen so weit zu reduzieren, dass ein erträglicher und stabiler emotionaler Zustand erreicht wird. Sollte zu diesem Zeitpunkt keine Vergebung innerhalb der Familie erreicht werden können, dann eventuell zu einem späteren Zeitpunkt. Bis dahin habe ich genügend Zeit mich mit der neu gewonnenen Information auseinander zu setzen. Das braucht seine Zeit und sollte sensibel gehandhabt werden. Das Leben jedoch wird sich für mich schon einmal leichter anfühlen und dadurch auch die Gedanken.

Denn schließlich findet alles nur in Deinem Kopf statt.

Für Fragen nimm gerne Kontakt mit mir auf!

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Über den Autor

Hajo administrator

Psychologische Beratung bei emotionalen Belastungen.